Raus aus derBubble -kulturweit nachdem Studium

Nach dem Studium wollte Ines noch einmal etwas ganz anderes machen. mit dem kulturweit-Freiwilligendienst ging es für sie dann zur UNESCO-Nationalkommission nach Uganda. Uns erzählt sie, warum sie sich für diesen Schritt entschieden hat und was sie in dem Freiwilligen Sozialen Jahr gelernt hat.

  • Eine hügelige, grüne Landschaft
  • Ines und ihr ehemaliger Kollege der UNATCOM
  • Ein Platz in Kampala voller Busse
  • Ines neben einem Plakat der UNATCOM

Du hast dich nach dem Bachelorstudium für einen kulturweit-Freiwilligendienst entschieden. Warum?

Mein Bachelorstudium war ein dualer Studiengang im Bereich Internationales Management. Das heißt, dass ich montags bis freitags gearbeitet habe und abends und am Wochenende studiert habe. Kurz vor dem Abschluss stand ich vor der Wahl: Übernahme und weiter in der Firma arbeiten oder noch einmal etwas ganz anderes machen. Ich habe schon immer gerne mit Menschen aus unterschiedlichen Kulturen, Gruppen und mit verschiedenen Sichtweisen zusammengearbeitet und mich für Geschichte und globale Zusammenhänge interessiert. Für mich war kulturweit eine gute Möglichkeit dieser Neigung zu folgen und gleichzeitig noch einmal Neues zu lernen. Ich glaube, hätte ich mich für die Übernahme in der Firma entschieden, wäre mein Weg ganz anders verlaufen.

Wo war deine einsatzstelle und was hast du dort erlebt?

Ich war in der ugandischen UNESCO Nationalkommission (UNATCOM) in Kampala eingesetzt. Meine Aufgabe war es, die verschiedenen Programmbereiche zu unterstützen, zum Beispiel bei der Konzeption und Durchführung von Veranstaltungen. Ein Highlight war die Planung für die Feier zum 50-jährigen Bestehen der UNATCOM, in die das gesamte Team miteinbezogen war.

Durch mein duales Studium kannte ich mich bereits gut mit Projektmanagement und der Organisation von Dingen aus. Aber natürlich ist es etwas ganz anderes, wenn man das plötzlich in Uganda macht. Als jemand, die sich sehr für Geschichte und Kultur interessiert, habe ich die Arbeit sehr genossen. Die Arbeit bei der UNATCOM war ja prädestiniert dafür, dass ich mich mit den Themen, die mich interessierten, jeden Tag auseinandersetzen konnte.

Wie hat das FSJ im Ausland dich beeinflusst?

Für mich stand nach dem Freiwilligendienst fest, dass ich erst mal nicht zurück in die Privatwirtschaft wollte. Gleichzeitig hat der Freiwilligendienst auch dafür gesorgt, dass ich aus meiner Bubble des Dualen (Wirtschafts-)Studiums herauskam und viel über globale Zusammenhänge gelernt habe. Themen wie zum Beispiel Postkolonialismus spielten in meiner Welt vor dem Freiwilligendienst überhaupt keine Rolle. Den größten Einfluss hatten aber die Freundschaften, die sich durch kulturweit ergeben haben. So arbeiteten Peter, mein ehemaliger Betreuer bei der UNATCOM, und ich 2022 beide zufällig beim Welternährungsprogramm in Nigeria. Zu wissen, dass mich dort ein bekanntes Gesicht erwartet, hat mich total gefreut. Und dass wir uns nach so langer Zeit einmal wieder treffen konnten, hat mir gezeigt, wie klein die Welt doch ist.

Was machst du seit deinem kulturweit-Freiwilligendienst?

Ich habe nach dem Freiwilligendienst einen Vollzeit-Master in Development Economics and International Studies gemacht und bin seitdem in der internationalen Entwicklungs- und Friedensarbeit beschäftigt. Aktuell arbeite ich in Georgien.