Von fremder Sprachezuvertrauter Heimat

Hend Saad aus Ägypten hospitierte von September bis November 2023 mit kulturweit-Incoming am Goethe-Institut in Frankfurt am Main. Sie berichtet von ihren Eindrücken.

  • Hend am Ufer eines Sees.
  • Hend vor verschneiter Landschaft.
  • Hend vor Urlaubskulisse.

Worte können kaum ausdrücken, wie dankbar ich bin, Teil dieser inspirierenden und lehrreichen Erfahrung gewesen zu sein. kulturweit hat mir die einzigartige Möglichkeit gegeben, eine Hospitation am Goethe-Institut Frankfurt zu absolvieren. Das Goethe-Institut ist weltweit bekannt für die Förderung der deutschen Sprache und Kultur. 

„Ich habe wertvolle Kenntnisse über Unterrichtsmethoden, Klassenführung und pädagogische Ansätze erworben.“ 

Während meiner Hospitation hatte ich die Möglichkeit, an vielen Aktivitäten und Programmen teilzunehmen. Zunächst wurde ich von den Mitarbeiter*innen des Instituts herzlich empfangen und erhielt eine umfassende Einführung in die Arbeitsbereiche und Projekte. Um mich als zukünftige Deutschlehrerin weiterzuentwickeln, hospitierte ich in Deutschkursen. Dabei konnte ich wertvolle Kenntnisse über Unterrichtsmethoden, Klassenführung und pädagogische Ansätze erwerben. 

Weiterhin lernte ich in diesen Kursen viele Menschen aus verschiedenen Ländern kennen. Zusammen mit einer Kollegin organisierte ich Veranstaltungen für die Teilnehmer*innen, so dass sie Deutsch üben und gleichzeitig Spaß haben konnten. Wir besuchten viele bekannte Orte in Frankfurt, wie die Altstadt, das Rathaus und den Main Tower. Wir waren auch in vielen Museen, unter anderem im Goethe-Haus und im Städel-Museum. An den Wochenenden haben wir monatliche Ausflüge in Städte in der Nähe von Frankfurt organisiert, um einen ganzen Tag mit den Kursteilnehmer*innen zu verbringen. Dadurch hatte ich die Gelegenheit, einen Ausflug nach Rüdesheim am Rhein selbst zu organisieren: die Tour, das Restaurant sowie die Begleitung der Teilnehmer*innen. Meine Regel während des Ausflugs war 'alles auf Deutsch', damit wir die gemeinsame Zeit optimal nutzen konnten. Es war eine wunderbare und einzigartige Erfahrung für mich. 

„Die Erfahrung hat mich für meine berufliche Laufbahn inspiriert.“

Meine dreimonatige Hospitation am Goethe-Institut hat mich persönlich sehr weitergebracht. Die Möglichkeit, mit Muttersprachler*innen zu sprechen, innerhalb der deutschen Kultur zu interagieren und die deutsche Mentalität näher kennenzulernen, hat mir geholfen, mein Selbstvertrauen im Umgang mit der deutschen Sprache sowie meine kulturelle Kompetenz zu stärken.

Die Erfahrung hat mich für meine berufliche Laufbahn inspiriert. Ich konnte die vielfältigen Aufgaben und Verantwortlichkeiten der Mitarbeiter*innen des Instituts beobachten und habe dadurch neue Einblicke in mögliche Karrierewege im Bereich der deutschen Sprache und Kultur gewonnen. Ich habe beobachtet, wie die für die Prüfungen und Kurse zuständigen Mitarbeiter*innen die Fragen der Kursteilnehmer*innen genau beantworteten und wie sie alles ordnungsgemäß organisierten. Ich war auch in die Vorbereitung der Prüfungstage am Institut und in die Organisation der Kurstage im Allgemeinen involviert, was mir nach meiner Rückkehr nach Ägypten bei der Arbeit in einem Deutschkurszentrum in Kairo geholfen hat. 

„Allein zu reisen und zu leben war für mich eine große Herausforderung, aber ich nehme Herausforderungen gerne an!“

Der Anfang meines Deutschlandaufenthaltes war ein bisschen schwierig, weil ich das Verkehrssystem in Deutschland nicht gewohnt war, aber als ich mich daran gewöhnt hatte, habe ich mehrere Ausflüge mit anderen kulturweit-Hospitant*innen gemacht. Gemeinsam haben wir an unseren freien Tagen verschiedene deutsche Städte wie Köln, Düsseldorf, Heidelberg, Münster, München und Füssen besucht. Außerdem wollte ich mir die Chance nicht entgehen lassen, andere europäische Länder zu besuchen. Wir sind in die Niederlande, nach Österreich und in die Schweiz gefahren. Bei all diesen Reisen habe ich die Zeit genossen und viel über die europäische Kultur im Allgemeinen und über die deutsche Kultur im Besonderen gelernt, was das Hauptziel meiner Hospitation bei kulturweit war. Viele Stereotype wurden abgebaut und positive Eindrücke gewonnen. 

Allein zu reisen und zu leben war eine große Herausforderung für mich, aber ich nehme Herausforderungen gerne an. Der dreimonatige Aufenthalt als Hospitantin mit kulturweit-Incoming war eine sehr anspruchsvolle sowie schöne Erfahrung. Ich bin offener und selbständiger geworden und nun mit vielen schönen Erinnerungen nach Hause zurückgekehrt, die ich für immer in meinem Herzen tragen werde.