5.Tabaq: Erinnerungenan Tadschikistan
Christian Brust
Programm: Outgoing 2016
Einsatzstelle: Deutscher Akademischer Austauschdienst
Einsatzland: Tadschikistan
Audio: Tabaq - Erinnerungen an Tadschikistan
Die Geschichte von Christian Brust erzählt von seinem zwölfmonatigen Aufenthalt als Freiwilliger in Tadschikistan. Er engagierte sich am DAAD Informationszentrum Duschanbe. Seine kulturweit-Erfahrung ist geprägt von der tadschikischen Gastfreundschaft, der lokalen Küche und einem tiefgreifenden Perspektivwechsel, der durch den Aufenthalt ermöglicht wurde.
Christian Brust:
"Wenn ich an meinen zwölfmonatigen Aufenthalt mit kulturweit in Tadschikistan denke, dann denke ich an die Gastfreundschaft, das Essen vor Ort und den Perspektivwechsel, der mir durch den Freiwilligendienst ermöglicht wurde.
Aus Tadschikistan habe ich (bzw. wenn man es genau nimmt, nicht ich) diesen Teller mitgebracht, einen Tabaq. Es ist ein großer Teller aus Walnussholz, der in Tadschikistan dazu genutzt wird, um mit vielen Menschen gemeinsam von einem Teller zu essen - entweder zu Hause oder in Restaurants, insbesondere in sogenannten Qurutobchonas, wo eines der zwei tadschikischen Nationalgerichte angeboten wird.
Qurutob setzt sich aus den zwei tadschikischen Wörtern Qurut und Ob zusammen. Qurut ist eine getrocknete Joghurtmasse in runder Form und Ob bedeutet Wasser. Das sind auch die zwei Hauptzutaten des Gerichtes. Es besteht aus einer Schicht Fatir, die in einer Soße aus Qurut und Wasser in (m)einem Teller eingeweicht wird. Im Anschluss kommen noch Tomaten und Zwiebeln sowie etwas Butter „on top“. In der Regel wird es mit mehreren Leuten und mit den Händen gegessen und hat einen einzigartigen Geschmack, der sich kaum in Worten beschreiben lässt. Mit dem Teller verbinde ich daher nicht nur neue Geschmäcker, sondern auch neue Essgewohnheiten und allen voran die schönen Momente mit neuen Freund*innen in den Qurutob Häusern.
Darüber hinaus erinnert er mich auch in gewisser Weise an die Gastfreundschaft, denn den Teller habe ich aufgrund meines kleinen Gepäcks nicht selbst nach Deutschland gebracht, sondern meine Kollegin und Freundin Niso, die mir ohne zu zögern angeboten hat, den Teller bei ihrem nächsten Besuch mit nach Deutschland zu bringen. Heute nutze ich den Teller jedoch anders, da meine Wohnung kaum Platz hat, um mit vier oder mehr Leuten zusammen zu essen. Ich nutze ihn, um Dinge zu sammeln, die ich täglich nutze wie meinen Schlüssel, mein Portemonnaie, Sonnencreme oder Ähnliches - und so werde ich jeden Tag an die spannende Zeit in Tadschikistan erinnert."
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