Aber wie sieht internationale Zusammenarbeit im Alltag aus? Weil Austausch keine Einbahnstraße ist, ermöglichen kulturweit und das Auswärtige Amt neun jungen Frauen aus Ägypten und Tunesien, die Arbeit von Kultureinrichtungen in Deutschland kennenzulernen. Nesma Ahmed aus Kairo arbeitet drei Monate lang im Fürst-Pückler-Park Bad Muskau, dem UNESCO-Welterbe Muskauer Park. Mit ihr sprachen wir über den Weg von der Groß- in die Kleinstadt und darüber, was Pyramiden und Pückler miteinander verbindet.
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Nesma, weshalb wolltest Du nach Deutschland?
Man könnte sagen, ich wurde da hineingeboren. Als Student hatte mein Vater ein paar Sommerjobs in Österreich und war von der Sprache begeistert. In Kairo hat er dann Kurse am Goethe-Institut besucht und spricht heute noch ein wenig Deutsch. Und meine Mutter hat schon immer große Stücke auf das Bildungssystem in Deutschland gehalten, weshalb meine beiden Schwestern und ich dann die Deutsche Schule in Kairo besucht haben. So sind wir zu einer deutsch-ägyptische Familie geworden. Nach meinem Abitur habe ich studiert und einen Master in Heritage Conservation and Site Management abgeschlossen. Das ist ein gemeinsamer Studiengang der Helwan-Universität Kairo und der BTU Cottbus. Dadurch konnte ich ein Semester lang in der Lausitz lernen, was natürlich ein ziemlicher Kontrast zum Leben in der Großstadt Kairo ist. Damals konnte ich Deutschland zum ersten Mal so richtig kennenlernen. Mit der Zeit in Cottbus verbinde ich viele gute Erinnerungen und als mir eine Freundin von kulturweit erzählt hat, musste ich nicht lange überlegen.