Ich konnte meine Augen kaum noch offen halten, aber an was ich mich noch erinnern kann, sind die zahlreichen Tankstellen, Autohäuser und Cafés, die ich im Vorbeifahren gesehen habe. So kam ich in Tirana an. Aufgeregt, unsicher und gespannt.
Nicht wissend, dass ich bald eine dieser Personen sein werde, die ihre Nachmittage in einem der vielen Cafés verbringt. Eine Person, die sonntags morgens um halb zehn gefragt wird, ob sie um zehn Uhr ans Meer fahren möchte, um einen Kaffee zu trinken. Eine der Personen, die sich in einer zehn-minütigen Pause zwischen zwei Prüfungen mit dem Kollegium ins Café setzt. Eine der Personen, die im Bus interessiert von ihrer Sitznachbarin angesprochen und in ein Gespräch auf Albanisch verwickelt wird.
Meine Heimat 2000 km von Zuhause
Die nächsten Tage, Wochen und Monate sollten etwas ganz Besonderes werden, mich immer wieder überraschen und mich für immer an Albanien binden. Bis ich am Ende am liebsten bleiben würde. Da bin ich jetzt angekommen. Am Ende meiner Zeit in diesem wunderschönen Land. Ich kann die letzten Monate weder zusammenfassen, noch in Worten ausdrücken, was ich alles erlebt habe. Zu viel habe ich gesehen, gelernt, gemacht und genossen.
Es kommt mir ewig her vor, dass ich den Gemüsehändler bezahlt habe, ohne zu verstehen, wie viel ich bezahlen muss. Der erste Tag in der Schule ist in weite Ferne gerückt, verdrängt von all den anderen Tagen, den verschiedenen Aufgaben, der Fürsorge der Kollegen und den zahlreichen Kaffeepausen. 14 verschiedene Städte habe ich besucht. Mal für ein oder zwei Tage, mal für eine längere Zeit. Mal ganz spontan, mal geplant. Jede dieser Städte hat mich fasziniert, auf ihre ganz eigene Art. Seien es die Sehenswürdigkeiten, das Ausgehviertel, das Meer oder die Berge – jede Stadt hat etwas anderes zu bieten.
Nur die albanische Freundlichkeit und Gastfreundschaft ist mir immer wieder begegnet und ist gleichzeitig einmalig. Es wurde für mich im ganzen Bus nach einer Person gesucht, die Englisch spricht, ich wurde zu meiner Unterkunft gebracht, zu netten Gesprächen eingeladen und es war mir selten erlaubt meinen Kaffee oder mein Essen selbst zu bezahlen.