Eine große Familie – Unterrichten in der DaZ-Klasse
Meine Hospitation war in der Joseph Beuys Gesamtschule in Kleve. Zuerst habe ich im DaZ-Unterricht (Deutsch als Zweitsprache) assistiert. Danach konnte ich aber immer mehr Verantwortung übernehmen, was großartig war! Ich finde es außerdem sehr schön, dass alle Schüler*innen in der DaZ-Klasse aus verschiedenen Ländern kommen. Doch alle sprechen miteinander auf Deutsch. Gleichzeitig lernen sie durch ihre verschiedenen kulturellen Hintergründe immer voneinander.
Die größte Herausforderung während meiner Hospitationzeit war immer: Wie kann ich die Konzentration der Schüler*innen fördern? Und wie kann ich sie zum Lernen motivieren? Bevor ich versuchte diese Frage zu beantworten, habe ich mich daran erinnert, dass ich auch einmal Schülerin war und es richtig anstrengend fand, lange Zeit in der Klasse vor der Tafel zu sitzen. Deswegen habe ich vor jeder Stunde eine neue Idee vorbereitet, damit die Schüler*innen immer motiviert blieben und sich gut konzentrierten. Manchmal habe ich Schokolade an die besten Schüle*rinnen verteilt. So wollten sie alle ihr Bestes geben. Bemerkbar war auch, dass die Jugendlichen es sehr mögen, auf ihre Hände zu schreiben. So bin ich zu einer neuen Idee gekommen, nämlich: Wer aktiv im Unterricht ist und versucht, alles richtig zu lösen, der*dem schreibe ich den Namen auf Arabisch auf die Hand. Sie wurden dann total aktiv und neugierig. Auf diese Weise habe ich meine Schüler*innen motiviert und auch ein Licht auf meine Muttersprache geworfen. So wurde auch die Botschaft der Schule unterstützt, die zum Leben in Frieden und Vielfalt aufruft.
Eigentlich sind die meisten Schüler*innen im DaZ-Unterricht aus der Ukraine, da sie vor dem Krieg fliehen mussten. Die Familien vonmanchen Schüler*innen hatten aber die Entscheidung getroffen, wieder in die Ukraine zurückzukehren. Deshalb habe ich auch es erlebt, wie sich ein Schüler fühlt, wenn er zum Beispiel von seinen liebsten Mitschüler*innen verabschieden muss. Manche Schüler*innen weinten sogar im Unterricht, was ich sehr traurig finde.