"Msuri sana", das heißt "Mir geht’s gut" auf Kiswahili und beschrieb unser Lebensgefühl in Nairobi wohl am besten. Wir beide, Inken Koenemund und Christopher Rohles, waren gemeinsam bei der kenianischen Nationalkommission der UNESCO (KNATCOM) im Einsatz und wohnten zusammen in einer Wohngemeinschaft im Westen Nairobis, etwa 5 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Nairobi, knapp südlich des Äquators gelegen, ist eine der größten Städte Ostafrikas und das Wirtschafts- und Finananzzentrum Kenias und der Region. Dies macht die Stadt zu einem wuseligen, engen Ort mit viel Verkehr, Lärm und Abgasen. Seit 1960 ist die Stadt von 350.000 auf heute über 3 Millionen Einwohner gewachsen. Es werden überall Wohnhäuser und Straßen gebaut und ausgebaut. Auch vor unserer Haustür wird seit Monaten eine der Hauptverkehrsstraßen der Stadt, die Ngong Road, ausgebaut, die wir täglich nutzen, um ins Stadtzentrum zu fahren. Die Politikwissenschaftlerin Ingrid Laurien beschreibt die Stadt als einen Ort, an dem sich "das kenianische Leben wie in einem Brennspiegel konzentriert" (Laurien, 2015: Kenia. Ein Länderportrait), denn hier leben Menschen aus allen Teilen Kenias zusammen. Msuri sana? Ja, das tägliche Leben ist geprägt von gut gelaunten Menschen und einem optimistischen Lebensgefühl.
Dies ist also das Umfeld, in dem wir beide unseren Freiwilligendienst absolvierten: Die kenianische UNESCO-Nationalkommission, gegründet 1964, wird von der Generalsekretärin Dr. Evangeline Njoka geleitet. Die Kommission zählt ca. 40 Angestellte und sitzt im vierzehnten Stock des National Bank Buildings in der Harambee Avenue im Stadtkern Nairobis. Die Nähe zum politischen Machtzentrum Kenias und der atemberaubende Blick aus dem Hochhaus machen die Lage der Einsatzstelle zu einer Besonderheit. Die organisatorische Struktur der KNATCOM gliedert sich in die fünf Abteilungen Bildung, Naturwissenschaft, Sozial- und Geisteswissenschaft, Kultur und Kommunikation. Das übergeordnete Ziel der kenianischen Nationalkommission ist die Erfüllung des UNESCO-Mandats: "building peace in the minds of men".