Man nehme: einen Apfel, ein Päckchen Kaffee, ein Smartphone mit Familienfotos, ein-zwei armenische Redewendungen und den weltbesten Marschrutka-Fahrer. Herauskommt die Rettung meines Donnerstags. Denn der war bis zur Rückfahrt von Sardarapat nach Yerevan mit einem einzigen Wort gut zu beschreiben: Langeweile. Ja, diese Tage gibt es, ich frage mich dann, was als nächstes passieren wird, wann wieder etwas passieren wird. Meistens komme ich zu dem Entschluss, dass wohl ich dafür verantwortlich bin, wie sehr oder wenig ich mich in den kommenden Stunden langweilen werde.
Lange Rede, kurzer Sinn: ich hatte tolle Begegnungen in der Marschrutka. Nach einer Woche hatte ich endlich mal wieder die Ehre bei Vatschik Fahrgast sein zu dürfen. Er ist der Fahrer, der mich in das Mysterium „MarschrutkaFahren“ eingeführt hat und mit dem ich meine wenigen Armenisch-Floskeln gleich mal im Alltag ausprobieren kann. Fröhliche Begrüßung also, Platznehmen und keine fünf Minuten später hatte ich einen Apfel in der Hand. Das war Geschenk Nummer eins in dieser Stunde. Shat lav. Sehr gut.