Vicuñas auf 3000 Metern Höhe, Moche mit bunten Tempeln und ich kämpfe mich durch den Verkehr Trujillos, um noch schnell Picarones auf dem Weg zum Instituto Max Planck zu kaufen. Peru ist eben nicht nur Machu Picchu, sondern noch so viel mehr. Wie ich feststellen musste, hatte ich ein unglaublich oberflächliches Bild von diesem immens großflächigen Land und bin nun nach meiner Rückkehr sehr dankbar für den Erfahrungsschatz, den ich in den letzten fünf Monaten sammeln durfte.
Ein anfangs verwirrendes Bussystem
Direkt nach meiner Ankunft wurde ich mit den bald anstehenden Wahlen ins kalte Wasser geworfen – tägliche Paraden und Feuerwerk, angemalte Häuser und eine tiefgreifende Frustration über Wahlpflicht und Korruption ließen mich schnell spüren, dass ich in einer ganz anderen Welt gelandet bin. Dazu kam nur kaltes Wasser in meiner Wohnung und ein anfangs sehr verwirrendes Bussystem, das komplett ohne Fahrpläne und Haltestellen funktioniert. Mit viel Hilfe meiner Mitbewohner*innen fand ich mich jedoch zügig zurecht und mein Spanisch trug ebenfalls stark dazu bei, die fehlenden Fremdsprachenkenntnisse der Peruaner zu kompensieren.
Meine Einsatzstelle, eine kleine PASCH-Privatschule, unterrichtet seinen Schüler*innen ab der 4. Klasse die deutsche Sprache und bietet Stipendien in Deutschland für die Besten der Stufe an. Meine Arbeit bestand größtenteils aus Prüfungsvorbereitung und Begleitung der Klassen mit speziellem Fokus auf Aussprache und Kommunikation. Letzteres lief zwar schlussendlich doch auf Spanisch, jedoch war es deshalb umso bereichernder dadurch einen echten Austausch mit den Kindern zu haben – ich berichtete von Deutschland und sie erzählten staunend von ihrer so unterschiedlichen Lebenswirklichkeit.